Abb.: Selbstportrait Alfred Buchta (Nr. 294)
Alfred Buchta
* 9. August 1880 Trient, † 7. Dezember 1952 Wien
Der Maler und Graphiker Alfred Buchta, in Trient als Sohn eines Lehrers geboren und aufgewachsen, besuchte zunächst in München die in fortschrittlichen Künstlerkreisen besonders geschätzte Malschule von Anton Ažbe ( - zu den Absolventen zählte unter anderem Wassily Kandinsky). Ažbe förderte inhaltlich die Auseinandersetzung mit der Figur und bevorzugte malerisch einen breiten, aussagekräftigen Pinselstrich. Beides beeindruckte Buchta nachhaltig. Von 1903 bis 1909 setzte er seine Studien bei Alois Delug fort, der an der Wiener Akademie die Spezialschule für Malerei leitete. Zu seinen Studienkollegen zählten Anton Faistauer und Anton Kolig. Nach seiner Akademiezeit war Buchta für einige Monate Beamter in der Triester Finanzdirektion – ein Wunsch der Eltern - und unterrichtete im Anschluss als Zeichenlehrer an der Triester Realschule. Einer bürgerlichen Laufbahn setzte Buchta jedoch rasch ein Ende. Er ging nach Venedig, betrieb künstlerische Studien und verdiente seinen Lebensunterhalt als Kunstkritiker.
Während des Ersten Weltkrieges war Buchta im Rahmen des Kriegspressequartiers an der russischen und italienischen Front auch künstlerisch tätig. Danach ließ er sich in Wien (Hietzing) nieder und widmete sich ausschließlich der Malerei. Er wurde 1919 Mitglied des Wiener Künstlerhauses, dessen Erscheinungsbild er von nun an über viele Jahre mitprägte. Alfred Buchta - von Rudolf Schmidt als "Postimpressionist mit kultivierter Farbigkeit" charakterisiert – pflegte in seinem Schaffen einen heiter-eleganten, "französischen" Ton. In Motivik und Atmosphäre von Watteaus Idyllen oder von arkadischen Szenerien eines Puvis de Chavannes inspiriert, gelangen ihm moderne Fassungen zeitloser Themen. Dazu zählen neben figürlichen Kompositionen, Landschaften und religiösen Sujets auch Blumenstücke oder Stillleben. Ein besonderes Spezifikum in seinem Schaffen sind die Formate: Buchta galt als Meister der kleinformatigen Bildtafel. In der duftigen Schwerelosigkeit und anmutigen Stille seiner Szenerien vermag Buchta jedoch ganz eigene Dimensionen von Größe und Weitläufigkeit zu eröffnen.
Preise und Auszeichnungen:
1925 Künstlerhaus-Jubiläums-Preis
1928 Preis des Zentralrates der geistigen Arbeiter
1932 Dumba-Preis
1935 Ungarische Staatsmedaille
1936 Ehrenpreis der Akademie der bildenden Künste, Wien
1937 Josef Siller Förderungspreis
1950 Goldener Lorbeer des Wiener Künstlerhauses
Ausstellung:
1957 „Gedächtnisausstellung Alfred Buchta“, Künstlerhaus Wien
Literatur: „Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte.“, hrsg. von Franz Planer, Wien 1929, S. 83f; „Gedächtnisausstellung Alfred Buchta“ im Rahmen des Katalogs der Festwochenausstellung, Künstlerhaus Wien, 4. Juni - 18. August 1957
Nachschlagewerke:
Rudolf Schmidt: „Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“, Wien, 1974-1980; Robert Teichl: „Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen“, Wien 1951; Rudolf Schmidt: „Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861-1951“, Wien 1951, S. 218, 222, 224, 236, 247, 261 f., 266, 271 f., 284, 330; Heinrich Fuchs: "Die österreichischen Maler des 19.Jahrhunderts", Wien 1978, Band 1, S. K50 sowie Ergänzungsband 1, S. K75
Werke in öffentlichen Sammlungen:
Belvedere, Wien
Leopold Museum, Wien
Sammlung Leopold II, Wien